Gedichte von der Küste
Boltenhagen
|
Insel im Sturm
Wütende Brandung
leckt schäumend am Strand,
gepeitscht vom Orkan
stiebt landeinwärts der Sand.
Die Buhne blickt schwarz
aus dem Wellental.
Gestrandete Tonne
blinkt verlor'nes Signal.
Fliehende Wolken
wechseln Schatten und Licht,
himmlischer Strahl
gibt zum Gellen hin Sicht.
Den Anblick bewundernd
ich am Strand bei dir steh’:
bist schön auch im Sturm -
Insel Hiddensee.
1996
|
Eiland
Im Sommer war'n wir auf Hiddensee und lagen im weißen Sand. Die Käferchen haben uns nicht vertrieben und die Sonne hat den Po nicht verbrannt. Wir entdeckten die Insel, zu Fuß und per Rad, vom Dornbusch bis runter zum Gellen. Und abends tranken wir Wein "Am Meer" oder lauschten den rauschenden Wellen. Die Tage voll Sonne. Die Nächte voll Wonne. Das Festland - ein ferner Planet. Wir sind hier geblieben, weil wir Hiddensee lieben, bis ein Sturm uns vom Eiland geweht. August 1989 (vertont 2014) |