Gedichte von der Küste

  Gedichte von der Küste

Boltenhagen

Boltenhagen, jede Welle,
grüßt an deinem Ostseestrand;
Seewind pfeift sein leises Lied dir,
kräuselt feinen weißen Sand.

Die Seebrücke ragt erhaben
weit hinaus in Meeresgischt;
majestätisch ist der Anblick:
Steilküste bis Tarnewitz.

Deine Gäst' von nah und ferne
treffen freundlich Menschenschlag,
könn' beschaulich nur flanieren
oder tummeln sich den Tag.

In dir schlummern Potentiale,
längst versiegt nicht, diese Quelle.
Es bringt ständig neuen Schwung dir -
Boltenhagen - jede Welle!

                                     1999 (vertont 2012)

 

 

Insel im Sturm
 
Wütende Brandung
leckt schäumend am Strand,
gepeitscht vom Orkan
stiebt landeinwärts der Sand.
 
Die Buhne blickt schwarz
aus dem Wellental.
Gestrandete Tonne 
blinkt verlor'nes Signal.
 
Fliehende Wolken
wechseln Schatten und Licht,
himmlischer Strahl
gibt zum Gellen hin Sicht.
 
Den Anblick bewundernd
ich am Strand bei dir steh’:
bist schön auch im Sturm -
Insel Hiddensee.
 
                                   1996
 
Eiland

Im Sommer war'n wir auf Hiddensee
und lagen im weißen Sand.
Die Käferchen haben uns nicht vertrieben
und die Sonne hat den Po nicht verbrannt.

Wir entdeckten die Insel,
zu Fuß und per Rad,
vom Dornbusch bis runter zum Gellen.
Und abends tranken wir Wein "Am Meer"
oder lauschten den rauschenden Wellen.

Die Tage voll Sonne.
Die Nächte voll Wonne.
Das Festland - ein ferner Planet.
Wir sind hier geblieben,
weil wir Hiddensee lieben,
bis ein Sturm uns vom Eiland geweht.

                  August 1989 (vertont 2014)